Das Gaststättengewerbe tut sich immer schwerer, die ständigen Teuerungen zu schlucken. "Bei einigen Produkten gibt es absurde Preiserhöhungen", sagt Gerald Stocker im Gespräch mit "Heute". "Zum Beispiel bei Pommes. Da verlangt mein Lieferant jetzt zehn Prozent mehr", so Stocker.
Stocker ist Geschäftsführer von Gassner Gastronomie in Salzburg, u.a. Betreiber des Traditionswirtshauses Klosterhof in der Linzer Landstraße. Er will den aktuellen Pommes-Preis von 4 Euro trotzdem nicht erhöhen. Zumindest vorerst nicht. Als Gastronom müsse man die Preiserhöhungen "schlucken".
"Menschen müssen im Biergarten wieder einen Ruhepol mit vernünftigen Preisen finden", betont Stocker. Der Gastgarten des beliebten Lokals in der Linzer City ist bei schönem Wetter bereits geöffnet.
„Menschen müssen im Biergarten wieder einen Ruhepol mit vernünftigen Preisen finden.“Gerald StockerGeschäftsführer von Gassner Gastronomie
Experten befürchten allerdings, dass Konsumenten bald wieder tiefer in ihre Geldtaschen greifen müssen. Hintergrund: Zwei bekannte Brauereien haben kürzlich ihre Bierpreise saftig erhöht.
Die Stiegl Brauerei in Salzburg – sie beliefert den Klosterhof – hat Anfang März Gastronomen mitgeteilt, dass sie für den geliebten Gerstensaft 5,6 Prozent mehr verlangen wird. Stocker bekräftigt zwar: "Solange es geht, werden wir nicht erhöhen." Doch der Geschäftsmann erwähnt auch, dass die nächste Anpassung bei Stiegl im April kommt.
Auch im östlichen Nachbarland Niederösterreich müssen Genießer wohl bald mehr für ihr kühles Hopfengetränk löhnen: Die Privatbrauerei Zwettl (Niederösterreich) hebt mit 1. April ihre Preise um mindestens 2,9 Prozent an. Ein Krügerl könnte also bald 6 Euro kosten.
Auch Gespräche mit Fleisch-Lieferanten lösen bei vielen Gastronomen dieser Tage auch einen Schock aus. Schuld ist derzeit das Kalbfleisch. "Plötzlich verlangte unser Verkäufer 30 Prozent mehr", sagte ein Betreiber eines renommierten Gasthauses in der Wiener Innenstadt.
Das Fleisch wird in Europa gerade knapp, immer mehr wird aus Europa exportiert, landet also nicht mehr auf unseren Tellern. Die Folgen spüren dann die Konsumenten: Der Wirt muss reagieren, wird für sein Kalbsschnitzel schon bald einen Euro mehr verlangen. Er bleibt wohl nicht der einzige.