Insolvenzen auf Höchststand

Benko führt Liste an! Heuer schon 2.000 Firmenpleiten

Kein Ende der Schreckensmeldungen aus der Welt der Wirtschaft. Die Welle der Insolvenzen ist nicht gebremst, immer mehr Jobs gehen verloren.
Michael Pollak
07.05.2025, 21:32

Diese Statistik zeigt, wie schlecht es der Wirtschaft und Tausenden Arbeitnehmern geht. Der Quartalsrückblick der Creditreform, laut Selbstdefinition "Europas bedeutendste Gläubigerschutzorganisation", zeigt enorme Verschlimmerungen.

Um fast 10 % (genau: 9,4 %) ist die Anzahl der Firmeninsolvenzen vom 1. Jänner bis zum 31. März 2025 gestiegen. In Summe waren es 1.988 Firmen, die in die Pleite geschlittert sind.

Größter Pleite-Anstieg in Tirol

Am härtesten hat es Tiroler Unternehmen erwischt, hier ist die Zahl der Insolvenzen um knapp 45 % gestiegen. In Wien ist die Zahl um 14 % gestiegen, besonders schlimm: neun von 1.000 Firmen in der Bundeshauptstadt sind insolvent.

Die Branchen mit den meisten Pleiten sind der Handel und "unternehmensbezogene Dienstleistungen" mit jeweils 345. Den größten Anstieg erlebte das "Kredit- und Versicherungswesen" mit jetzt 62 % mehr Pleiten (im Vergleich zum Vorjahr).

Prominente führen Liste an: Benko und Palmers

Das Ranking der Firmen führen zwei prominente an. Auf Nummer eins steht die Herkules Holding GmbH. Die Herkules Holding, die bis Februar 2025 noch unter Laura Holding (davor auch Laura 2017 Eins GmbH) firmierte, ist Teil des riesigen Firmengeflechts von Milliarden-Pleitier René Benko, der derzeit in Wien in Untersuchungshaft sitzt. Die Verbindlichkeiten betragen 1,02 Milliarden Euro. Die Herkules Holding GmbH hält eine große Anzahl an Firmenbeteiligungen, wobei ein Teil dieser Gesellschaften ebenfalls in die Pleite geschlittert sind.

Die Rankings der Insolvenzen.
Creditreform

Auf Nummer 2 steht Palmers, der bekannte heimische Wäscheproduzent. Die Verbindlichkeiten in diesem Fall: 69,2 Millionen Euro. Palmers steht im nächsten Ranking auf Nummer eins: Mit 515 Arbeitnehmern zittern hier die meisten Menschen vor dem endgültigen Aus.

Ganz Europa in Problemzone

Noch schlimmer ist die Lage, wenn man sich ganz Europa ansieht: Um 12,2 % sind die Insolvenzen auf 190.000 Fälle in drei Monaten gestiegen. Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2021 sind die Firmeninsolvenzen damit um 70 % angestiegen. Gerhard Weinhofer, von der Creditreform: "Die Insolvenzursachen liegen in der Rezession, in hohen Energie- und Materialkosten und in der Lohn-Preis-Spirale, die die Wettbewerbsfähigkeit massiv schwächt. Dazu kommt, wenn Deutschland als Österreichs wichtigster Handelspartner 'hustet', Österreich die Grippe hat. Darunter leidet die heimische Exportwirtschaft. Auch der wichtige Konjunkturtreiber Binnenkonsum schwächelt aufgrund der allgemeinen Verunsicherung.“

{title && {title} } POM, {title && {title} } 07.05.2025, 21:32
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