Für Umweltorganisationen traurig, aber wahr: Die Ostumfahrung Wiener Neustadt wird Wirklichkeit. Nach jahrelangem Kampf gegen das Projekt erfolgte nun mit Wochenanfang der Start der ersten Hauptbauarbeiten. Befürworter jubeln hingegen über den gestarteten Bau.
Der mit offiziellen Namen „Ringschluss" zwischen der S4-Abfahrt an der Neudörfler Straße und der Anbindung an die B21b bzw. B60/Pottendorfer Straße ist das letzte fehlende Stück für den vollständigen Straßenring rund um Wiener Neustadt. Bis Ende 2027 soll alles fertiggestellt sein.
„Damit setzen wir das Schlüsselprojekt zur Verkehrsentlastung konsequent um", betont Niederösterreichs Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Bereits im April beschloss das Land Niederösterreich rund 45 Millionen Euro in das Bauprojekt zu investieren.
Generalunternehmer des Projektes ist die STRABAG AG. Für die Bauarbeiten wurde extra eine Baustraße nebenan angelegt, um den Baustellenverkehr von der Stadt und Siedlungsgebieten fernzuhalten. Zusätzlich wurden zwei provisorische Brücken über die Warme Fischa und den Fischa-Mühlbach errichtet.
„Der 2. Juni 2025 ist ein guter Tag für die Lebensqualität in der Stadt Wiener Neustadt. Vor allem die Anrainerinnen und Anrainer - aber auch viele Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer - haben sich diesen Ringschluss längstens verdient.", freut sich Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). Er betont zudem, dass bereits vor Beginn der Arbeiten mit Aufforstungen begonnen wurde und nun weitere Umweltschutzauflagen erfüllt werden.
Umfahrungsgegner befürchten trotz der Umfahrung keine Entlastung für die Bevölkerung, sondern sogar mehr Verkehr. Mit verschiedene Protestaktionen wehrten sich Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen gegen das Projekt. Manche schossen sogar über das Ziel hinaus, so wurden unter anderem Baufahrzeuge sabotiert und ein Protestcamp von der Polizei geräumt.