Besondere Widmung

Als Dank – Schönborn bekommt Stern im IKG-Stadttempel

Eine besondere Ehre wurde Kardinal Schönborn zuteil. Ihm wurde ein Stern in der Kuppel des Stadttempels des Israelitischen Kultusgemeinde gewidmet.
Jana Stanek
12.02.2025, 18:07

Für seine Verdienste um den jüdisch-christlichen Dialog wurde Kardinal Christoph Schönborn nun auf eine besondere Art und Weise geehrt. Ein Stern in der Kuppel des Wiener IKG-Stadttempels wurde ihm gewidmet. Über drei Jahrzehnte habe Schönborn den Austausch zwischen den Religionen geprägt.

Besondere Ehrung

Viele Premieren bildeten den Rahmen des 11. Februars 2025: Zum ersten Mal fand eine Sitzung des Kultusvorstands – zumindest teilweise – im IKG-Stadttempel statt. Ebenfalls erstmalig war ein Kardinal in eine solche Sitzung eingeladen. Christoph Schönborn erhielt am Abend dieses ereignisreichen Tages eine besondere Auszeichnung: Für seine Verdienste um den jüdisch-christlichen Dialog widmete die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) dem Kardinal einen Stern in der Kuppel des Stadttempels.

Wie IKG-Präsident Oskar Deutsch betonte, habe Kardinal Schönborn mehr als drei Jahrzehnte lang maßgeblich zum Dialog zwischen den beiden Religionen beigetragen und diesen geprägt. Regelmäßig habe er auf die jüdischen Wurzeln des Christentums aufmerksam gemacht. "Wir schätzen den Kardinal sehr für den starken Einsatz für den interreligiösen Austausch und dafür, dass er die jüdische Gemeinde immer verteidigt und unterstützt hat", so Deutsch.

Klar gegen Antisemitismus

Wie Deutsch betonte, äußerte sich Schönborn auch zu Themen wie Rassismus, als Beispiel nennt er das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023. Zudem habe Schönborn aktiv Initiative ergriffen und sich gegen ein Schächtverbot eingesetzt. Darüber hinaus habe er bedeutende Beiträge zur Aufarbeitung des christlichen Antisemitismus geleistet. "Es ist für mich ein bewegender Moment. Es ist schon sehr außergewöhnlich, dass ich hier stehen darf, das bewegt mich sehr", so der Kardinal.

In seinen Dankesworten betonte Schönborn eines seiner wichtigsten Anliegen: Mit der Konzilserklärung Nostra aetate im Jahr 1965 vollzog die römisch-katholische Kirche einen Wandel und distanzierte sich von der alten Substitutionstheorie. Diese besagte, dass die Kirche an die Stelle Israels getreten sei. Diese Vorstellung hatte in der Vergangenheit dazu beigetragen, antijüdischen Vorurteile zu schüren.

"Unwiderruflicher Bund"

Heute sei es in der katholischen Kirche ebenso wie in anderen christlichen Kirchen klar, dass der Bund Gottes mit seinem Volk Israel – wie schon Paulus betonte – unwiderruflich sei: "Der neue Bund ist nicht Substitution, das ist ein ganz entscheidender Gedanke für das Verständnis der Unaufhebbarkeit und damit der Anerkennung des Judentums durch das Christentum". Diese Erkenntnis theologisch zu vertiefen und sie auch tatsächlich zu überwinden, sei eines seiner zentralen Anliegen als Theologe und Bischof gewesen und bleibe es auch weiterhin. Sie sei schließlich der tiefste Grund der tiefen

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