Die Sanierungsverfahren betreffen die Gössl Gwand GmbH und die Gössl GmbH. 127 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind dort beschäftigt. Nach der Sanierung sollen die Unternehmen fortgeführt werden. Ein Sanierungsplanvorschlag sieht eine Quote von 20 Prozent vor. In der Gössl GmbH stehen Passiva von 9,6 Millionen Euro, Aktiva von 2 Millionen Euro gegenüber.
Dem Unternehmen zufolge sei eine Schließung von Standorten bzw. Kündigungen von Beschäftigten vorerst nicht vorgesehen. Als Gründe für die Insolvenz werden massive Umsatzrückgänge während der Coronapandemie, die Energiekrise, der Personalmangel und ein geändertes Kaufverhalten der Kunden genannt.
Auch die Coronahilfen konnten die Lage bei Gössl nicht verbessern. Insgesamt flossen in den Jahren 2021 bis 2024 5,8 Millionen Euro an Covidhilfen aus dem Bundesbudget an die Gössl-Gesellschaften. Hinzu kommen die Kurzarbeitsgelder.
Dem von Gössl beauftragten Finanzdienstleister, Gerald Zmuegg, zufolge hätten auch fällig werdende Covid-Überbrückungskredite zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Diese waren Teil der Coronahilfen. Diese waren Teil der Covidhilfen. Die Besicherungen dafür wurden von der staatlichen Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS) vergeben, in Summe rund 2,5 Millionen Euro.
Durch Gespräche mit der Hausbank versuchte man in den vergangenen Wochen die Insolvenz abzuwenden, ohne Erfolg. Aufgrund von Kontosperren hätte man nicht auf Bankguthaben zurückgreifen können. "Durch die Nichtfreigabe der vorhandenen Mittel infolge der verhängten Kontosperren wurde indirekt seitens der Bank in die Geschäftsführungsagenden eingegriffen", meint Zmuegg. Dies habe schlussendlich zur Zahlungsunfähigkeit geführt.
Die Arbeiterkammer Salzburg betont, dass man gerüstet sei. Durch einen Pressetermin der Eigentümer habe sich das Insolvenzverfahren bereits im Vorfeld abgezeichnet. Laut Insolvenzantrag haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen noch keine Löhne und Gehälter für November und Dezember bekommen. Auch das Weihnachtsgeld ist noch ausständig.
Daher fand in der Vorwoche eine Betriebsversammlung bei Gössl statt. "Nun geht es darum, dass die Unterlagen schnell beim Insolvenzentgeltfonds eingereicht werden", heißt es aus der AK. Ziel sei es, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen so schnell wie möglich zu den offenen Gehältern kämen.