Es betrifft Lebensmittel, aber auch Waschpulver, Toilettenpapier und Katzenfutter: Hersteller geben "heimlich" immer weniger Inhalt in die Verpackungen, der Preis bleibt aber gleich.
"Shrinkflation" nennt sich dieses Phänomen, das bei Konsumenten für Empörung sorgt. Der Begriff setzt sich aus dem englischen "shrink" (schrumpfen) und dem Begriff "Inflation" zusammen. Der Verein für Konsumenteninformation spricht von "Mogelpackungen".
So war laut VKI beispielsweise in der Packung eines großen Waschmittelherstellers 17 Zentimeter (!) Luft, bevor der Inhalt anfängt.
Oberösterreichs Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) reicht es jetzt. Er spricht von "Abzocke", fordert die Bundesregierung zum Handeln auf. "Die Menschen merken, dass Produkte teurer werden, obwohl der Preis am Etikett gleich bleibt – einfach, weil weniger drin ist. Das ist eine versteckte Preiserhöhung, die Vertrauen zerstört. Es braucht endlich gesetzliche Klarheit, um diese Praxis zu stoppen", so Kaineder.
Er kritisiert die Schwarz-blaue Koalition in OÖ scharf. Die Grünen hätten einen Antrag dazu im Landtag eingebracht, es sei aber nichts passiert. ÖVP und FPÖ würden "lieber auf die Interessen der Konzerne als auf jene der Konsumentinnen und Konsumenten schauen", so Kaineder.
Der OÖ-Grünen-Chef fordert eine gesetzliche Kennzeichnung bei Änderungen der Füllmenge, mehr Unterstützung für Aufklärungskampagnen und eine Prüfung und Anpassung der bestehenden Gesetze. "Es kann nicht sein, dass Waschpulver, Schokolade oder WC-Papier zum selben Preis einfach weniger wird, ohne dass darauf hingewiesen werden muss", so der OÖ-Grünen-Chef